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Ein Traum wird wahr: Schweizermeisterinnen in der Königskategorie K7

von Roya Hüppi (Kommentare: 0)

Kirchberg BE war vergangenes Wochenende Schauplatz für die Schweizermeisterschaften Geräteturnen Turnerinnen Mannschaften/Sie+Er (SMM). Dort treten jeweils Teams bestehend aus den fünf besten Turnerinnen jedes Kantons(-verbundes) der entsprechenden Kategorie gegeneinander an. Wie bereits letztes Jahr durfte ich, Roya Hüppi, als Teil des Teams St. Gallen in den Wettkampf starten, weshalb die Berichterstattung erneut aus der Ich-Perspektive erfolgt.

Am Sonntag, 12. November, stand mit der SMM ein lang ersehnter persönlicher Saisonhöhepunkt an. Gemeinsam mit Selina Carigiet, Nina Langenegger, Flavia Heule und Ariane Fröhlich durfte ich den Kanton St. Gallen in der höchsten Kategorie K7 repräsentieren. Nach dem letztjährigen Vize-Schweizermeistertitel war die Erfolgshoffnung in diesem Jahr etwas höher als zuvor. Nichtsdestotrotz nahmen wir uns vor, den Wettkampf so zu nehmen, wie er kommen würde, und dabei das wichtigste Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Spass zu haben und den Wettkampf zu geniessen.

Um 11:00 Uhr starteten wir in der zweiten Abteilung am Boden. Vom Beobachten der ersten Abteilung war uns bereits bewusst, dass eher streng benotet wurde. Kein Grund zur Sorge, solange das Wertungsgericht konstant streng bewerten würde. Meine Teamkolleginnen legten mit starken Bodenübungen vor. Dann war ich an der Reihe. Während ich bei meinem ersten Element noch sichtlich nervös war, legte sich die Aufregung im Verlauf der Übung. Ich erbrachte eine solide Leistung, welche mit 8.75 benotet wurde. Dank der super Performanz der anderen St. Gallerinnen fanden wir uns nach dem ersten Durchgang erfreulicherweise auf dem ersten Zwischenrang ein.

Es folgte mein persönliches Lieblingsgerät: die Schaukelringe. Ungewöhnlich nah an den Zuschauerrängen schwangen wir uns durch die Luft und konnten mit gutem Turnen überzeugen. Zu dem höchsten Total aller Kantone an diesem Gerät konnte ich mit der Note 9.10 meinen Beitrag leisten. Unmittelbar neben den Schaukelringen glänzten die Turnerinnen aus dem Kanton Jura in dieser Zeit am Sprung, sodass wir uns nach dem zweiten Durchgang hinter den Jurasserinnen auf dem zweiten Zwischenrang befanden.

Doch auch wir konnten am Sprung wichtige Notenpunkte einholen. Nach der starken Vorlage meiner Mannschaftskolleginnen war ich erneut als letzte der Gruppe an der Reihe. Der erste Sprung gelang mir gut. Ich machte mich für den zweiten bereit. Dann geschah, was ich bereits im Vorhinein befürchtet hatte: Die Zuschauenden fingen an, im Takt für mich zu klatschen. In solchen Momenten wird einem bewusst, dass man gerade von sehr vielen Leuten beobachtet wird – nichts für meine Nerven. Im Vorfeld hatte mir mein Trainer geraten, ich solle den Moment einfach geniessen, falls dies passieren würde. Ich redete mir also selbst gut zu, riss mich zusammen und lieferte ganz zu meinem Erfreuen einen sehr guten Sprung. Benotet wurden meine beiden Sprünge mit der starken Note 9.50 – der dritthöchsten Sprungnote dieses Tages im K7.

Zu guter Letzt stand das Reck auf dem Programm. Bereits im Einturnen spürte ich mich nicht so richtig. Anders ging es drei meiner vier Teamkolleginnen, welche an diesem Gerät förmlich brillierten. Dann stürzte die vierte bei ihrer Übung, erhielt aber trotzdem noch die solide Note 8.60. Der Druck war gross, Höheres zu leisten. Doch leider hielt ich dem Druck an meinem schwächsten Gerät nicht stand: Auch ich stürzte direkt beim Aufgang. Da ich wusste, dass ich mit einem Sturz sowieso keine höhere Note als 8.60 erreichen würde, brachte ich einfach nur noch meine Übung durch. Meine Note 8.00 wurde somit das Streichresultat dieses Gerätes.

Gespannt warteten wir auf die Rangverkündigung. Könnte es für den Sieg reichen oder hatten uns unsere Stürze am Reck einen Strich durch die Rechnung gemacht? Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, als verkündet wurde, wer die neuen Schweizermeisterinnen waren: Die Turnerinnen aus dem Kanton St. Gallen. Die Freude war riesig. Als wir zuoberst auf dem Podest standen und zu unseren Ehren die Nationalhymne gespielt wurde, konnten wir unser Glück kaum fassen, dass sich die zahlreichen Trainingsstunden endlich ausgezahlt hatten. Mit einem Abstand von 0.525 Punkten platzierte sich Jura auf dem 2. Rang, Zürich holte mit wiederum 0.325 Punkten weniger Bronze.

Herzlichen Dank meinen Teamkolleginnen Selina, Nina, Flavia und Ariane sowie unserem Betreuer Christian Langenegger für den tollen Wettkampf und das gegenseitige Anfeuern und Motivieren. Ebenso möchte ich an dieser Stelle dem Leiterteam und meinen Turnkolleg*innen des GETU Benken und allen extra nach Kirchberg Angereisten für ihre Unterstützung danken. Ihr alle habt einen Beitrag dazu geleistet, dass dieser Traum des Schweizermeistertitels in der Königskategorie K7 wahr werden konnte.

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